... Schreiben, sprich Schönschreiben, nicht mehr übt, muss man sich nicht wundern, dass viele Schüler Probleme mit dem schnellen Schreiben haben. Sie quälen sich einen ab, um die Buchstaben aufs Papier zu bringen. Bei solcher inneren Anspannung und Verkrampfung kann man nicht auch noch an die richtige Schreibweise denken, zumal man ja in den ersten Klassen schreiben durfte wie man wollte. Beim Lesen brauchen manche Kinder heute, weil sie nicht mehr mit Büchern aufwachsen, länger, um schnell lesen zu können. Aber, wer zu schnell mit dem flüssigen Lesen beginnt, der "entziffert" die Wörter nicht mehr richtig. Schüler mit LRS oder Legasthenie raten einfach aufgrund des ungefähren Aussehens des Wortes. Das Wort "Gischt" in einem Fließtext wird z.B. als "Gesicht" gelesen. Fast die gleichen Buchstaben, fast die gleiche Reihenfolge. Das Wort "Gesicht" ist viel bekannter als "Gischt". So ein Lesefehler ist sinnentstellend und führt oft zu einem völligen Chaos beim sinnentnehmenden Lesen. Wird bewusst langsam gelesen, oder der Text so dargeboten, dass das Rateschema nicht angewendet werden kann, dann ist die Leseleistung viel besser, manchmal wird sogar praktisch fehlerlos gelesen. Das sind meine Erfahrungen mit rund 15 Schülern, die ich inzwischen betreut habe. Das macht Mut, den Schülern mit Leseproblemen zu helfen, denn es bestehen gute Chancen, dass die Lesekompetenz verbessert werden kann. Man braucht allerdings Geduld, denn die problematische Ratetechnik ist, je älter die Schüler sind, desto tiefer verwurzelt. Es bleibt abzuwarten, was von den zusätzlichen Lehrern, die z.B. in Bayern angekündigt wurden, in der Grundschule ankommt. Zusätzliche Hilfe wird dort und in der Mittelschule, die mit den Lese- und Schreibproblemen zu kämpfen hat, trotzdem notwendig. Und diese Hilfe zahlt sich später mit Sicherheit in besseren Umfrageergebnissen aus. Allerdings wird das noch Jahre dauern. Ich hoffe sehr, dass ich noch viele Mitstreiter finde, die bereit sind, ein wenig Zeit für die jungen Menschen mit Lese- und Schreibproblemen zu investieren. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wenn sich der Erfolg einstellt. Der Bayreuther Germanistik-Professor Gerhard Wolf hat laut den Fürther Nachrichten keine Hoffnung, dass sich an den Schulen etwas ändert. Deshalb regt er an, das an den Schulen eingesparte 13. Jahr an den Unis als eine Art „Studium generale" vorzuschalten. Als Betriebswirt kann ich mich da nur wundern. Vielleicht finden doch mehr Menschen solche Dinge für „verwunderlich", hoffentlich!
Allen Lesepaten, Eltern, Großeltern, Trainern, Therapeuten und Lehrern wünsche ich viel Erfolg! Siegbert Rudolph
Kurze Hinweise ...
Zack-Zack: schnell lesen
Die Übungen, mit denen ich mit meinen Schülern das schnelle Lesen übe, habe ich jetzt in einem Ordner neu zusammengefasst.
Witze Kurzübungen
Jeweils zwei Witze (ab Klasse 2) mit vier Vorschlägen für Pointen und mit Wiederholungsübungen! Die Übungen können am PC mit Einstellung der Textanzeige und der Anzeigegeschwindigkeit gemacht aber auch ausgedruckt werden. Sie passen auf genau Zwei DIN-A4-Blätter, wenn Vorder- und Rückseiten bedruckt werden. Zum Ordner! Download Beispiel!
Legasthenie-Alarm ...
ist ncht notwendig, wenn die Buchstaben b und d oft verwechselt werden. ... weiterlesen
Kindheitserinnerungen ...
... aus der Nachkriegszeit als Leseübung. 18 Kapitel mit Text, Ton, Verständnis- und Wiederholungsübungen! Das Bild zeigt eine Klasse zu Beginn der 1950er-Jahre. Besonders gefallen mir die Alltagsschilderungen über die Schule und den Lehrermangel. Vielleicht ganz reizvoll mit Kindern von heute damit zu üben!
Wo ist der Lesekoch da?
Lesetests: Hör-Beispiele
Mit welchen Übungen soll ich anfangen? Vielleicht helfen diese Hör-Beispiele beim Einstieg in die Leseförderung! Aktuelle Ergänzung: Blickrichtung von rechts!
Stolpersteine beim ...
Silbenschieber
Bei Leseförderung mit Zoom braucht man vielleicht einen Online-Silbenschieber. Im Ordner Silben finden Sie jetzt einfache Versionen.
Den oder denn?
Nicht verzweifeln: Üben!
Tandemlesen online
Für meine Schüler habe ich kurze Videos erstellt, bei denen Sie mit mir mitlesen können. Quasi wie beim Tandemlesen. Eltern können den Ton auch abschalten und selbst mit den Kindern lesen oder den Kindern helfen, wenn sie Schwierigkeiten haben. Für Eltern gibt es ein Erklärvideo mit Bedienungshinweisen. Die Übungsserie wird laufend ergänzt.
Gehirnjogging ...
... zum Schluss einer Übungsstunde mit einem Buchstabensalat! Man muss auf die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge klicken und dann den Satz lesen.
Motivation für den Trainer
Viel Arbeit, aber genau so viel Freude hatte ich bei dieser Leseförderung!
Leichte Einstiegsübung
Zunächst stehen nur 7 Wörter auf dem Bildschirm. Diese werden geübt. Dann erscheint ein Bild, und der Schüler sagt, welche Nummer zu dem Wort dazu gehört. Der Satz zum Bild wird gelesen.
Das ist eine meiner leichtesten Einstiegsübungen. Sie verspricht Erfolgserlebnisse! Zum Ordner Am Anfang / Texte kurz und leicht - Übung Wörter Bilder zuordnen.
Genaues Lesen üben
Immer wieder ist es zu beobachten: Leseanfänger kümmern sich nicht um die Endungen. Ich übe dann mit "Blitzlesen mit Variationen". Damit trainiere ich meine Schüler, die Wörter bis zu Ende zu lesen.
Fremdwörter
3 Übungen mit je 3 Witzen - anspruchsvolle Leseübung - Ordner - Datei: Fremdwörter
Textverständnis üben
Welche Sätze passen zusammen? Mit dieser leichten Übung aus dem Ordner "Am Anfang der Leseförderung / Texte kurz und leicht" kann man das Textverständnis trainieren. Außerdem gibt es Übungen mit dem Wortschatz der Klasse 2 und der Klasse 3.
Mit verteilten Rollen ...
... lesen kann Abwechslung ins Übungsgeschehen bringen: neue Übungen "Dialoglesen" im Ordner Leseübungs-Sammelsurium.
Schlüsselkompetenz ...
Peter Gruber, ehemaliger Schulleiter, berichtet!
Der Lesekoch-Blog
Verwunderlich wäre nur, wenn sich jemand wundert!
geschrieben von Siegbert Rudolph"Wenig Lust auf lange Texte - Vielen Studenten fehlen die zentralen Grundkompetenzen" - Fürther Nachrichten vom 24. Juli 2012 -
Das Ergebnis einer Umfrage an 135 geisteswissenschaftlichen Fakultäten an 62 deutschen Hochschulen verwundert mich nicht. Es gibt sicher nicht nur einen Grund dafür, dass offenbar immer mehr junge Menschen die deutsche Sprache weder in Wort noch Schrift richtig beherrschen. Einer davon dürfte sein, dass Basistechniken einfach nicht mehr richtig geübt werden. Wenn man ...
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