Weniger macht Schule – Benedikt Wisniewski/Barbara Gottschling – Kohlhammer – ISBN 978-3-17-045485-9

De-Implementierung, das ist die Methode, um die es in diesem Buch geht. Es richtet sich an alle, die im Schulbetrieb tätig sind. Das Buch ist eine anregende Lektüre.

Es wird für mich, allerdings bin ich Außenstehender, sehr anschaulich beschrieben, wie man im Schulbetrieb mehr Zeit für das Wesentliche gewinnt. Und es wird genauso realistisch ausgeführt, warum sich so wenig im Schulbetrieb ändert. Es gibt viele Beispiele.

Am besten gefallen hat mir das Beispiel „Lesen durch Schreiben“. An dieser fragwürdigen Methode, die ohne wissenschaftliche Begründung eingeführt wurde, wird festgehalten, weil sie „ideologisch einer Vorstellung von Selbststeuerung und natürlichem impliziten Lernen entspricht.“ Ich stelle bei meiner Arbeit fest, dass diese Methode, die die Grundlage der heutige Deutschdidaktik ist, die Ursache für die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten vieler Kinder ist.

Für mich als Betriebswirtschaftler ist die Nähe zu meinem Fachgebiet beeindruckend. Das Konzept der Gruppe Motel One wird als Beispiel für eine gelungene De-Implementierung geschildert, die dazu führte, Platz für Neues zu schaffen, was die Gruppe reüssieren ließ.

Es gibt Handlungsanleitungen, auch beispielhafte, wie die De-Implementierung im Praxisbetrieb gelingen könnte.

Für mich war es eine Lektüre, die Hoffnung macht. Für Menschen im Schulbetrieb könnte sie es auch sein. Könnte!