Bei der Leseförderung kommt es darauf an, Erfolgserlebnisse für das Kind zu erreichen. Das wird oft übersehen, es wird auf einem zu hohen Niveau geübt. Mit Schülern, die große Schwierigkeiten beim Lesen entwickelt haben, und denen es auch schon an der Eigenmotivation fehlt, habe ich die Übung Wort zum Bild entwickelt, bei der Wörter Bildern zugeordent werden müssen. Selbst wenn die Wörter nicht alle flott gelesen werden, die Zuordnung zum Bild klappt meist sehr gut. Manchmal schauen die Kinder aber auch nur auf den Anfgangsbuchstaben, weswegen ich oft mehr Wörter mit dem gleichen Anfang in einer Einheit habe.
In dieser Übung arbeite ich überwiegend mit Wörtern aus dem Grundwortschatz und vielen Wiederholungen. Den Auswahlwörtern habe ich Ziffern vorgesetzt, damit das Kind diese benennen kann und nicht selbst klicken muss. Zum Schluss gibt es Quatschsätzen. Quatschsätze deswegen, damit nicht so leicht geraten werden kann. Beim Lesen der Sätze hilft Vor- und Tandemlesen. Die Sätze sind bewusst kurz gehalten. Nur selten sind schwierige Wörter dabei. Man kann mehrere Übungen hintereinander machen.
Bei der Geschwindigkeit vorsichtig rangehen. Sehr gut machen sich Wiederholungen mit einer angemessenen Steigerung.
Diese Übungsart habe ich vor ein paar Jahren für einen Drittklässler entwickelt, der eine Legastheniebescheinigung hatte, zwar die Buchstaben kannte, aber bereits eine ausgeprägte Abneigung gegen das Lesen entwickelt hatte. Mit diesen Übungen gelang es, den Jungen zum Üben zu bringen. Mein Laptop, also, dass ich nicht mit einem Buch arbeitete, hat dazu auch beigetragen. Ich habe tatsächlich alle Übungen mit ihm gemacht, zwischendurch mal ein paar Silbenübungen und die Übung mit den Häufigkeitswörtern. Die in diesen Übungen zum Schluss eingebauten Zusatzübungen hatte ich damals noch nicht. Wenn es gut läuft, wird damit vielleicht der Ehrgeiz geweckt. Durch die Einstellung der Geschwindigkeit haben Sie eine Steuerungsmöglichkeit.