Allen Lesepaten, Eltern, Großeltern, Trainern, Therapeuten und Lehrern wünsche ich viel Erfolg! Siegbert Rudolph
Wo ist der Lesekoch da?
Kurze Hinweise ...
Kindheitserinnerungen ...
... aus der Nachkriegszeit als Leseübung. 18 Kapitel mit Text, Ton, Verständnis- und Wiederholungsübungen! Das Bild zeigt eine Klasse zu Beginn der 1950er-Jahre. Besonders gefallen mir die Alltagsschilderungen über die Schule und den Lehrermangel. Vielleicht ganz reizvoll mit Kindern von heute damit zu üben!
Iglu - In einer Endlosschleife?
Iglu: Und wieder grüßt das Murmeltier! Mein Blog zur Studie 2016 passt wieder!
Lesetests: Hör-Beispiele
Mit welchen Übungen soll ich anfangen? Vielleicht helfen diese Hör-Beispiele beim Einstieg in die Leseförderung! Aktuelle Ergänzung: Blickrichtung von rechts!
Stolpersteine beim ...
Silbenschieber
Bei Leseförderung mit Zoom braucht man vielleicht einen Online-Silbenschieber. Im Ordner Silben finden Sie jetzt einfache Versionen.
Den oder denn?
Nicht verzweifeln: Üben!
Tandemlesen online
Für meine Schüler habe ich kurze Videos erstellt, bei denen Sie mit mir mitlesen können. Quasi wie beim Tandemlesen. Eltern können den Ton auch abschalten und selbst mit den Kindern lesen oder den Kindern helfen, wenn sie Schwierigkeiten haben. Für Eltern gibt es ein Erklärvideo mit Bedienungshinweisen. Die Übungsserie wird laufend ergänzt.
Gehirnjogging ...
... zum Schluss einer Übungsstunde mit einem Buchstabensalat! Man muss auf die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge klicken und dann den Satz lesen.
Immer aktuell: das oder dass?
Ordner Am Symptom üben / Kurze oder gedehnte Vokale - Übung "Wörter - Das Dass-Gespenst - Arbeitsblatt"
Motivation für den Trainer
Viel Arbeit, aber genau so viel Freude hatte ich bei dieser Leseförderung!
Leichte Einstiegsübung
Zunächst stehen nur 7 Wörter auf dem Bildschirm. Diese werden geübt. Dann erscheint ein Bild, und der Schüler sagt, welche Nummer zu dem Wort dazu gehört. Der Satz zum Bild wird gelesen.
Das ist eine meiner leichtesten Einstiegsübungen. Sie verspricht Erfolgserlebnisse! Zum Ordner Am Anfang / Texte kurz und leicht - Übung Wörter Bilder zuordnen.
Genaues Lesen üben
Immer wieder ist es zu beobachten: Leseanfänger kümmern sich nicht um die Endungen. Ich übe dann mit "Blitzlesen mit Variationen". Damit trainiere ich meine Schüler, die Wörter bis zu Ende zu lesen.
Fremdwörter
3 Übungen mit je 3 Witzen - anspruchsvolle Leseübung - Ordner - Datei: Fremdwörter
Textverständnis üben
Welche Sätze passen zusammen? Mit dieser leichten Übung aus dem Ordner "Am Anfang der Leseförderung / Texte kurz und leicht" kann man das Textverständnis trainieren. Außerdem gibt es Übungen mit dem Wortschatz der Klasse 2 und der Klasse 3.
Mit verteilten Rollen ...
... lesen kann Abwechslung ins Übungsgeschehen bringen: neue Übungen "Dialoglesen" im Ordner Leseübungs-Sammelsurium.
Schlüsselkompetenz ...
Peter Gruber, ehemaliger Schulleiter, berichtet!
Interview Zirndorf.TV
Der Lesekoch-Blog
Langsam und richtig statt schnell und falsch
geschrieben von Siegbert RudolphLangsam und richtig zu lesen, ist besser als schnell mit Fehlern. Das ist einer meiner Grundsätze bei der Leseförderung! Zu bald aufs Tempo zu drücken, führt erfahrungsgemäß zum Raten und schludrigem Lesen. Ich frage meine Schüler bei Lesefehlern, die das Verständnis des Textes blockieren, ob sie verstanden haben, was sie gerade von sich gegeben haben. Ich bringe ihnen bei, immer dann von selbst neu anzusetzen, zum Beispiel beim Anfang des Wortes oder Satzes, wenn sie den Sinn des Gelesenen nicht erkennen.
In den ersten vier Klassenstufen gelten folgende Werte für gute Leser:
Benachteiligung durch Notenschutz
Das Bundesverfassungsgericht verhandelt darüber, ob ein Vermerk zur Nichtbewertung der Rechtschreibung im Abi-Zeugnis zulässig ist. Begonnen hat der Rechtsstreit bereits 2010. Drei bayerische Abiturienten fühlten sich durch den Vermerk diskriminiert. Ist der Zeugnisvermerk unbedingt notwendig? Gibt es Alternativen? …
Es passiert immer wieder: Kinder wollen nicht mehr mit den Eltern lernen. Meist kann dann ein externer Trainer helfen. Warum kommt es zu dieser Lernstörung in der Familie? Zunächst beginnt es harmlos. Irgendetwas, zum Beispiel das Lesen, klappt nicht so, wie es sollte. Dass mehr geübt werden muss, steht außer Frage. Wenn sich dann eine Verbesserung einstellt, sind alle zufrieden. Aber wenn der Erfolg ausbleibt? …
Phänomen beim Lesen - Leseversuche von rechts
geschrieben von Siegbert Rudolph„Es geht einfach nichts vorwärts!“ Das höre ich oft von verzweifelten Eltern. Ich lasse das Kind dann einen kurzen Text vorlesen, um mir ein eigenes Bild zu machen. Meinen ersten Pluspunkt beim Kind habe ich schon deswegen, weil ich ihm keinen langen Test, wie sonst üblich, zumute. Bei noch sehr schwachen Lesern reichen wenige Zeilen, um zu wissen, wo es hauptsächlich hakt. Wenn ich den Schüler höre, verstehe ich die Eltern, denn das Lesen hört sich furchtbar an. Ich zeige den Kindern dann einen Text, der auf dem Kopf steht:…
Rechtschreibung vereinfachen: Das v streichen!
geschrieben von Siegbert RudolphWahrscheinlich habe ich Sie mit dieser Überschrift erschreckt. Diesen Vorschlag gab es aber tatsächlich, und zwar auf einer Rechtschreibkonferenz im Jahr 1855. (Quelle: Günther Thomé – DEUTSCHE ORTHOGRAPHIE – HISTORISCH, SYSTEMATISCH, DIDAKTISCH) Der Professor mit dieser fortschrittlichen Idee konnte sich aber nicht durchsetzen. Sein Argument, dass das v zum f redundant sei, zog nicht. Die Mehrheit wollte keine Veränderungen und beim Gewohnten bleiben. Man stelle sich vor, der mutige Professor hätte sich durchgesetzt, dann würden wir heute Fater und Fogel schreiben, und keiner würde sich daran stören, …
Raten beim Lesen - eine Sackgasse!
geschrieben von Siegbert RudolphImmer wieder habe ich Schüler, die gut lesen würden, wenn sie mehr Erfolg beim Raten hätten. Den hatten sie am Anfang ihres Leselernprozesses. Da waren die Texte einfach, und sie wussten nach ein paar Wörtern, wie der Satz zu Ende gehen würde. Sie hatten damit Erfolgserlebnisse. Gerade bei sehr cleveren Kindern kommt das oft vor. Das Raten wird dann perfektioniert und läuft irgendwann quasi automatisiert ab. Wenn die zu lesenden Texte anspruchsvoller werden, klappt die Ratetechnik immer öfter aber nicht.
Wenn ich Kinder in der zweiten Klasse frage, ...
Mein Google-Alert lieferte mir folgende Schlagzeile: „Unglaubliches Wachstum des Marktes für Legastheniebehandlungen bis 2029 - Pfizer, Purdue Pharma, Cian Healthcare“.
Zitat: „Der Legasthenie-Behandlungen-Marktforschungsbericht enthält eine detaillierte Analyse, ...
Meine praxisorientierte Starthilfe für Eltern und ehrenamtliche Lesetrainerinnen und Lesetrainer – herausgegeben vom Präventionsverein 1-2-3e.V. - steht jetzt zum Herunterladen (siehe Link unten) bereit. Darin gebe ich meine Erfahrungen aus mehr als 10 Jahren mit mehr als hundert Schülern weiter. Nach der Pandemie sind noch mehr Anstrengungen nötig als vorher. Eine aktuelle Studie ergab, dass 28 Prozent der Grundschüler in der 4. Klasse nicht ausreichend gut lesen können (siehe Grafik).
Der Begriff „Sprechsilben“ klingt überfrachtet, denn Silben sind die kleinsten, sprechbaren Einheiten eines Wortes. Ich verwende diesen Begriff zur Abgrenzung von den Duden-Trennsilben. Jede Silbe kann gesprochen werden. Auch die Duden-Trennsilben sin und gen. Aber das Wort, das daraus gebildet wird, klingt anders als die Aneinanderreihung dieser beiden Teile. Denn ng ist ein Laut. Ich habe meine Silbenkennung deshalb dem Sprachgebrauch angepasst, wie in meinen letzten Blogbeitrag beschrieben.
Seit mehr als neun Monaten arbeite ich nun mit meiner, am Sprechen (und nicht an der Worttrennung am Zeilenende) orientierten Silbenkennung. Wenn ich Silbenkennungen nach Duden-Art, wie zum Beispiel brin-gen oder ge-hen sehe, wirken diese auf mich schon unnatürlich und falsch. Meine Schüler kommen mit der neuen Silbenkennung gut zurecht. Die Schüler nehmen die Silbenkennung als reine Lesehilfe wahr.
Einer meiner Schüler, zweite Klasse, lernt gerade in der Schule die Doppelkonsonanten mit Silbenklatschen. Er soll aber auch Silbenbögen unter die Wörter schwingen. ...
Sprechsilben statt Duden-Trennung bei der Leseförderung
geschrieben von Siegbert Rudolphng, stummes h, Mitlautverdoppelungen, kurze Vokale in erster Silbe: Ich passe in diesen Fällen in Zukunft die Duden-Silben dem Sprachrhythmus an, und kennzeichne z.B. singen, gehen und kommen. Warum?
Wann schreibt man für ein langes i ein ie? Ich sollte mit einem Schüler das ie üben. Das ie ist ein ungeliebtes Thema. "Merkwort" heißt es meist. Aber es ist verblüffend einfach. ...
Zur Aufholjagd wird gerade in der Schulbürokratie geblasen. Nachgearbeitet werden soll, was in der Zeit der Pandemie auf der Strecke blieb. Nachhilfe soll finanziell gefördert werden. Ein Kraftakt wird angekündigt, so wie vor kurzem der Digitalpakt. Aber, was wird wirklich passieren? Ein schönes Beispiel sind die Schlüsse, die man aus der neuesten Sonderauswertung der PISA-Studie 2018 zieht. Danach haben mehr als die Hälfte der 15 Jahre alten Schüler Probleme, Meinungen und Fakten auseinanderzuhalten. Die Schlussfolgerung ist klar: Es wird gefordert, dass bei der Medienkompetenz nachgebessert werden muss. Das aber ist zu kurzsichtig, denn ...
Das Geheimnis der Vokale – „Könige“ ohne Macht
geschrieben von Siegbert RudolphJeder kennt sie, die Selbstlaute, auch Vokale genannt: a, e, i, o und u, und natürlich noch ä, ö und ü. Oder doch nicht? Meine Schüler fangen manchmal an zu überlegen, wenn ich sie nach den Vokalen - die Zwielaute lassen wir erst mal außen vor - frage. Wenn ein Satz wie „Der Karren gehört Karen.“, kommt, oder bei den und denn sowie wen und wenn, stolpern fast alle schwachen Leser. Und auch das h lässt viele beim Lesen stocken: Viele Schüler wissen nicht, wann sie diesen Buchstaben lesen sollen und wann nicht, beziehungsweise was er manchmal bedeutet, wenn er nicht am Anfang eines Wortes steht. Sie haben keine Ahnung davon, dass ...
Anmerkung im April 2023: Dieser Beitrag stammt aus dem Jahr 2020. Damals hatte ich noch nicht auf die Kennung von Sprechsilben umgestellt. Heute trenne ich keine Laute mehr, das heißt, die Doppelkonsonanten kommen beide zur ersten Silbe. Dort werde sie ja auch gesprochen. Die Materialien, die ich hier zeige, sind noch mit der alten Silbenkennung erhältlich. Ich habe zusätzlich neue Übungen mit Sprechsilben erstellt..
Beim Lesen- und Schreibenlernen sind Doppelkonsonanten oft ein Problem. Warum? Weil man den Doppelbuchstaben nur einmal hört. Ein Satz wie „In der Gasse riecht man die Gase.“, bringt manchen Schüler zur Verzweiflung.
Oder auch: „An dieser Stelle stand früher eine Stele.“ Wem die Bezeichnung für eine freistehende Säule (mit Beschriftung oder Relief) nicht geläufig ist, kommt ins Stottern. Doppelkonsonanten hörbar machen, mit Silbenklatschen, das könnte doch die Lösung sein? Oder man lehrt die Doppelkonsonanten ...
Warum gibt es so viele Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten? Dr. Miriam Stiehler zeigt mit Ihrem kleinen Buch (Erstes Lesen ..., siehe unten), wie Lese- und auch Rechtschreibprobleme gar nicht erst auftreten, wenn von Anfang an richtig vorgegangen wird. Schon deshalb lohnt es sich, sich mit diesem Buch ausführlich zu beschäftigen.
Einige der häufigsten Leseprobleme, die ich bei meinen Schülern feststelle, könnten mit den Übungen im Buch vermieden werden. Zum Beispiel wird von Anfang an deutlich, dass die Vokale kurz und lang klingen und dass das e ...
Der schönste Moment beim Lesetraining
geschrieben von Siegbert RudolphBei der Leseförderung gibt es oft Durststrecken zu überwinden. Unter meinen Schülern waren und sind einige mit wirklich erheblichen Leseschwierigkeiten. Oft gibt es noch Unsicherheiten auf der Buchstabenebene, meist können bestimmte Buchstabenkombinationen nicht zusammengeschleift werden, und immer wird viel geraten und „verlesen“. Ich gestalte das Training in solchen Fällen wie folgt:
In der neuesten Ausgabe von LEDY fand ich meine These, warum wir immer mehr Schüler mit Rechenschwierigkeiten haben, bestätigt. Und zwar von Dr. Petra Küspert, die schreibt, dass „immer wieder Kinder ohne ausreichendes Vorwissen in die Schule kommen - damit fehlt ihnen das Fundament für das Verständnis der Grundschulmathematik“. Das beobachte ich auch. Viele Kinder sind nicht schulreif, wenn Sie in die Schule kommen. Das betrifft auch die Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben....
Pisa - und wieder grüßt das Murmeltier!
geschrieben von Siegbert RudolphAn den Titel eines bekannten Films dachte ich als erstes, als ich die Meldungen über die neuen Pisa-Ergebnisse las. Ich komme mir vor wie in einer Endlosschleife oder -spirale. Und die Kommentare der Verantwortlichen sind bekannt. Hohle Sprüche, erkennbare Unkenntnis und Praxisferne.
Der Präsident der Kultusministerkonferenz fragte nach einer Zauberformel. ...
Standards in der Schule - notwendig oder übel?
geschrieben von Siegbert RudolphMenschen brauchen keinen TÜV, meint eine bloggende Lehrerin (siehe unten) unter der Überschrift "Schädliche Standards". Ich spare zwar nicht mit Kritik, wenn es um das Schulsystem geht. Aber das, was ich da gelesen habe, lässt mich fragen, ob es die in diesem Blog zum Ausdruck gebrachte radikal reformpädagogische Einstellung ist, die dazu führt, dass das Niveau im Lesen, Schreiben und Rechnen immer weiter sinkt. ...
Dieser Satz stammt natürlich nicht von mir. Ich meine, dass Lesen ein richtiges Vergnügen ist, aber auch eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe an der Entwicklung unserer Gesellschaft. Das Zitat stammt aus einem Werbemail. Absender: der „Spaß am Lesen Verlag“. Dort kann man Bücher in einfacher Sprache erwerben. Motto des Verlags: „Geschichten so erzählen, dass jeder sie verstehen kann.“ Allerdings ist Hermann Hesse nicht mehr Hermann Hesse, wenn er in einfacher Sprache und stark gekürzt daherkommt. Der Verlag senkt die Hemmschwelle, zum Buch zu greifen. Irgendwie lobenswert. Tragisch nur,...
LVL Bayern - Interdisziplinäre Fachtagung: Fördern, wenn nötig!
geschrieben von Siegbert RudolphDer Besuch der Interdisziplinären Fachtagung „Lese- und Rechtschreibstörung – Neue Erkenntnisse und Herausforderungen zur Diagnostik und Förderung“ am 2.02.2019 in München (LMU) hat sich gelohnt. Ich fasse hier meine Eindrücke und Erkenntnisse zusammen. Es begann zwar etwas verhalten mit einem spröden Grußwort unseres neuen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Herrn Dr. Michael Piazolo, aber der erste Fachvortrag von PD Dr. Kristina Moll von der LMU war dann schon das Eintrittsgeld wert.
Digitalpakt Bildung: Setzen, sechs!
geschrieben von Siegbert RudolphSo ungefähr lautet das Urteil von Markus Söder und vier anderen Länderchefs zum Digitalpakt Bildung. In den nächsten Tagen wird diese vermeintliche Undankbarkeit dem Bund gegenüber groß sein. Dabei war die Entwicklung abzusehen. Warum haben Markus Söder und seine Kollegen recht? Und, was müsste man tun?
„Sapperlot!“, entfuhr es mir, als ich las, dass man aufgrund einer wissenschaftlichen Studie mit der Fibel-Methode am besten die Rechtschreibung erlernt. Es ist schon verwunderlich, für was man die Wissenschaft bemühen muss. Vielleicht holt man ja bald das fälschlicherweise in der Mottenkiste gelandete gute alte Lesebuch doch wieder hervor. Aber ...
Wer hat versagt, wenn das Kind nicht üben will?
geschrieben von Siegbert RudolphLernen in den Ferien ist für viele tabu, auch etliche Trainer sagen das ganz deutlich. Ich sehe das etwas differenzierter. Zunächst gilt auch hier die alte Sportlerregel: Wer hinten dran ist, muss schneller laufen, um mithalten zu können. Aber das Lernen in den Ferien sollte für das Kind kein Stress sein. Und dazu muss man sich etwas einfallen lassen. ...
Dyskalkulie-Petition – enttäuschendes Ergebnis?
geschrieben von Siegbert RudolphEnttäuschend (1) ist das Ergebnis der Petition „Einführung eines Nachteilsausgleiches für Kinder/Jugendliche mit Dyskalkulie“ im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags nur dann, wenn man tatsächlich geglaubt haben sollte, dass die sogenannte Rechenstörung der Lese- und Rechtschreibstörung gleichgesetzt werden könnte. Ich finde, das Ergebnis ist gar nicht schlecht. Es ist der Anfang des Eingeständnisses der Schulbürokratie, dass sie für dieses Thema zuständig und verantwortlich ist. Wie sehr es sich dabei aber auch von mir um Wunschdenken handelt, ...
Das Ärgernis Rechtschreibung oder die Anlauttabelle
geschrieben von Siegbert RudolphMit „Das Ärgernis Rechtschreibung“ ist ein Kapitel in dem Buch von Jürgen Reichen (1), dem Erfinder der Anlauttabelle, überschrieben. Vielen ist die Rechtschreibung heute so gleichgültig wie sie auch Jürgen Reichen war. Man braucht bloß in Internetforen zu recherchieren, SMS-Nachrichten zu lesen, oder zu schauen, was die Schule treibt. Dort wurde nämlich vor Kurzem das Diktat abgeschafft, wohl kaum, weil die Schüler so gut waren. Auch Berichte aus den Universitäten lesen sich in diesem Sinn. „Wie sollen Lehrkräfte vermitteln, was sie selbst nicht können?“, schreibt Phillipp Frohn vom Institut für Germanistik der Universität Duisburg-Essen in einem Blockbeitrag (2). Viele vermuten, dass die Methode von Jürgen Reichen „Lesen durch Schreiben“ dafür verantwortlich zu machen sei.
Dass etwas getan werden muss, bestreitet niemand. Wer Geld für die Bildung locker macht, bekommt sicher viel Beifall. Und so glauben die Großkoalitionäre in spe, Punkte bei den Wählern machen zu können. Der alte Zopf des Kooperationsverbots wird abgeschnitten. Hurra, der Staat kann helfen und einzelne Maßnahmen unterstützen! Aber was richtet man damit an?
Eigentlich ist es eine Binsenweisheit: Das Gehirn ist nicht statisch. Es ist ein Organ, das nur durch Gebrauch wertvoll wird, weil es sich quasi entfaltet, wenn es genutzt wird. Je mehr es arbeitet, desto leistungsfähiger wird es. Umso verwunderlicher ist es, wie viele Wissenschaftler vermeintlich glasklare Schlüsse aus „Momentaufnahmen“ unseres Denkapparates gezogen haben. Ein Beispiel ist das sogenannte Legasthenie-Gen, das vor ein paar Jahren Furore machte, und das man eine Zeit lang als Verursacher der Legasthenie bezichtigte. Inzwischen ist es um dieses Legasthenie-Gen recht still geworden. Aktuell gibt es viele Berichte zur Früherkennung und -förderung bei Legasthenie. Und da lese ich erstmals auch das Wort „dynamisch“. Zitat aus LEDY 04.2017 (1):
Sie nehmen kein Ende, die Artikel über dieses Problem. Jetzt wurde festgestellt, dass fast jeder fünfte Viertklässler nicht richtig lesen kann (Iglu-Studie 2016: 18,9 %). Das ist der höchste Wert, den ich in den 9 Jahren, in denen ich mich mit der Leseförderung beschäftige, gelesen habe. Es gibt viele Ursachen, aber nur ein Umstand verhindert eine Verbesserung: die Politik! Dort werden gern die Phrasen von der Bildungsrepublik und den Bildungschancen für alle gedroschen, aber kein Geld dafür in die Hand genommen. Größere Beträge werden nur genannt (leider von der nicht zuständigen Bundesbehörde), wenn es um die Digitalisierung der Schulen geht. ...
Bremsen muss man viele Kinder, die Leseschwierigkeiten haben. Die Leseanfänger wollen nämlich oft schneller lesen, als es ihre Lesefertigkeit erlaubt. Das führt zwangsläufig zu Lesefehlern und fördert die Ratestrategie. Da das Kind die Wörter nicht schnell genug entschlüsseln kann, fängt es an zu raten, was bei einfachen Texten häufig zu richtigen Ergebnissen und damit Erfolgserlebnissen führt. Die Ratestrategie wird perfektioniert, was eine Zeit lang funktioniert. Das bittere Erwachen aber kommt bestimmt, spätestens in der Weiterführenden Schule. Die Mittel zur Gegensteuerung sind einfach. Mit einem Leselineal kann man die Lesegeschwindigkeit drosseln. Man gibt das Wort einfach erst dann frei, wenn es richtig gelesen wurde. Bei meinen Übungen am PC gibt es dafür das digitale …
Warum viele Schüler mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß stehen, ist mir im Laufe der letzten Jahre klargeworden. Es herrscht Chaos im Kopf. Sie kennen nur einige wenige Regeln, und die nur rudimentär. Zum Beispiel wissen sie, dass Nomen einen Artikel haben, und schreiben dann „die Schöne blume.“ Schließlich steht vor “schöne“ ein Artikel. Dass Vokale sowohl kurz als auch gedehnt vorkommen, und dass das bei der Rechtschreibung zu beachten ist, wissen sie nicht. In der Schule war das bestimmt dran, aber es blieb nicht haften. Hinzu kommt, dass das Handwerkszeug der Schule, das Schreiben, oft nicht beherrscht wird und einen großen Teil der Konzentration abverlangt. Ein Wort zehnmal zu schreiben, damit man sich die richtige Schreibweise einprägt, nutzt hier gar nichts. Die Frage, wie man ein Wort richtig schreibt, stellt sich nur dann, wenn man bereits Strukturen zur Rechtscheibung verinnerlicht hat.
Ich habe während der Ferien meine Rechtschreibförderung überarbeitet. Die einzelnen Themen sind so aufbereitet, dass sie sowohl für die Einzelförderung als auch für einen Kurs geeignet sind.
Auf dieses Buch von Armin Born und Claudia Oeler bin ich durch eine Grundschulrektorin aufmerksam geworden. Nach kurzer Einsichtnahme wollte ich mir das Buch sofort bestellen, musste aber auf die Neuauflage warten. Die ist mir jetzt einen Blogbeitrag wert, weil die Autoren die Probleme punktgenau benennen.
Das Buch bringt gut erklärte Theorie und praktische Handlungsanleitungen, die leicht umgesetzt werden können. Es sollte nicht nur von der anvisierten Zielgruppe, nämlich den Eltern sowie den Lehrern, sondern auch von denjenigen gelesen werden, die für die Gestaltung und Ausstattung des Systems Schule und für die Lehrpläne verantwortlich sind. Die Bedeutung der ersten beiden Grundschulklassen wird von den Autoren überzeugend dargestellt. Und da könnte in der Praxis mehr geschehen.
Die Autoren machen deutlich, dass Training oft im luftleeren Raum erfolgt, weil die Basisfertigkeiten nicht ausreichend automatisiert ablaufen. Das ist genau das Problem, ...
"Man wartet nicht mehr, bis das Kind scheitert", so lautet die Überschrift eines Artikels in der Welt N24 vom 3. Mai 2017. Zitiert wird dabei der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität München, Gerd Schulte-Körne. Zur Frühförderung sagt er außerdem: „Je früher, desto besser.“ ...
Hirn-Scan deckt Legasthenie bei Kindern auf - Was bringt das?
geschrieben von Siegbert RudolphForscher am Max-Planck-Institut sollen herausgefunden haben, dass eine MRT-Aufnahme des Gehirns im Vorschulalter zeigen kann, ob ein Kind an einer Lese-Rechtschreibschwäche leidet. „Die Autoren empfehlen, diese Ergebnisse zur Früherkennung einer Legasthenie zu nutzen.“ Ich bin gespannt, was daraus wird, zumal eine Trefferquote von 75 Prozent angegeben wird. Also, ganz sicher ist die Sache nicht. Der für die Untersuchung ausgezeichnete Wissenschaftler, Dr. Michael Skeide, sagt: "Je früher eine Legasthenie erkannt wird und die betroffenen Kinder eine entsprechende Förderung erhalten, desto größer ist die Chance, dass die Ausprägung der Störung deutlich abgeschwächt werden kann". Ja, aber: ...
Kann man die Rechtschreibung nach Regeln lernen?
Die Frage ist überflüssig. Man muss! Denn was bleibt anderes übrig, wenn die Schüler zunächst schreiben dürfen, wie sie die Wörter hören. Wer schon im ersten Schuljahr an Weihnachten die erste Geschichte schreiben soll, also bevor er eine Ahnung von Rechtschreibung hat, dem bleibt nichts anders übrig, als fehlerhaft zu schreiben. Irgendwann muss dann aber richtig geschrieben werden. Diese Kehrtwendung ist für viele Schüler der Beginn der Rechtschreibschwäche.
Ich höre oft von Verfechtern des Schreibens nach Gehör, dass Deutsch eine lautgetreue Sprache sei. ...
19. Bundeskongress des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie e.V. - 17.-19-03.2017 - Würzburg
geschrieben von Siegbert Rudolph"Erkennen, fördern und fordern – Neue Erkenntnisse zur Legasthenie und Dyskalkulie" war das Motto des Kongresses. Es waren drei interessante Tage und ein insgesamt gelungenes Programm mit Vorträgen und Workshops. Ich habe die Zeit genutzt und so viele Termine wie möglich wahrgenommen. Mein Fazit:
Eine Förderung für das Lesen und das Rechnen sollte so früh wie möglich beginnen. Das zog sich wie ein roter Faden durch den Kongress. Mehrfach wurde auf die Problematik hingewiesen, dass die Förderung erst dann finanziert wird, wenn die Probleme bereits gravierend sind. Die Leseförderung sollte auf jeden Fall in der zweiten Klasse beginnen. Einige Referenten meinten, es müsse schon in der ersten Klasse sein, was ebenfalls meinen Vorstellungen entspricht. Man müsse einfach verhindern, dass der Rückstand, der sich bei den Kindern entwickelt, wenn sie Schwierigkeiten im Lesen haben, zu groß wird. Susanne Volkmer forderte ganz deutlich: „Sofort fördern, schon bei ersten Anzeichen!“
Üben ist unerlässlich. Besonders deutlich wurde das in einem Vortrag von Karin Kucian, die anhand von Bildern aus der Magnetresonanztomographie zeigte, dass sich die nachgewiesenen Abweichungen im Gehirn bei Kindern mit einer Rechenstörung durch Üben auflösen. ...
Die Rechtschreibung in unserem Land ist auf die schiefe Bahn geraten. Das Abrutschen beschleunigt sich offenbar, wie der Bericht über den Deutschtest beim Bundeskriminalamt (Spiegel Nr. 49 vom 3.12.16) zeigt, den auch viele Abiturienten nicht bestanden haben. Die Fragen, die im Internet (stuttgarter-zeitung.de) als Auswahl gezeigt werden, sind jedenfalls nicht sonderlich schwierig, zumindest für jemand, der vor 50 Jahren in der Schule war. Mich bringt es auf die Palme, ...
... müssten viele Schüler, die mit Lese- und Rechtschreib-schwierigkeiten kämpfen. Das wird immer wichtiger. In einzelnen Klassen von Mittelschulen sind es manchmal schon fast 50 Prozent der Schüler, die Lese- und Rechtschreib-förderung brauchen. Mit viel Aufwand wird versucht, die Defizite auszugleichen und diese Mittelschüler auf ein vernünftiges Grundschulniveau zu bringen. Auf der anderen Seite beklagen die Gymansiallehrer, dass im Fach Englisch ...
Rechtschreibreform - Schuldzuweisung
geschrieben von Siegbert RudolphAn die wichtige Ceteris-Paribus-Klausel, die besagt, dass sich bei Analyse der Auswirkungen eines Faktors nur dieser eine geändert haben darf, denken die nicht, die die letzte Rechtschreibreform für die Ursache der vielen Rechtschreibschwierigkeiten unserer Schüler halten.
Kultusminister Spaenle in einem wohltuenden Interview
geschrieben von Siegbert RudolphRecht hat er, unser Kultusminister Ludwig Spaenle, mit der Aussage im Interview mit der FN vom 20.10.2016: „Entscheidend sind nicht die Laptops, sondern die Lehrer!“ Er sieht zwar auch, dass die Digitalisierung das „Kerngeschäft schulischer Vermittlung“ verändert. Er stellt dazu aber fest: „Aber man muss aufpassen, dass der Lehrer Subjekt des Handelns bleibt und nicht zum Objekt wird.“ Da schmelze ich vor lauter Zustimmung fast dahin, und vergesse beinahe die Kritik. Zu meiner Freude tritt Kultusminister Spaenle auch der Forderung entgegen, ...
"Tag der Legasthenie" - Ursachen bekämpfen!
geschrieben von Siegbert RudolphVerständnis für Menschen zu haben, die Probleme mit dem Lesen und Scheiben haben, das ist wichtig und wird auch von mir unterstützt. Aber brauchen wir am 30 September den "Tag der Legasthenie"? Brauchen wir eine Betonung der Plattitüde, dass alle Menschen Talente und Stärken haben? Lesen und Schreiben sind Basistechniken. Wer sie nicht beherrscht, hat Nachteile, ...
„Ein Jubelschrei ging durch die Klasse, als die Lehrkraft verkündete, dass es ab sofort kein Diktat mehr beim Qualifizierenden Hauptschulabschluss gibt.“, erzählte mir eine Schülerin einer 9. Mittelschulklasse. Die Begründung des Ministeriums hätte ein Legasthenieverband nicht besser formulieren können. Das Diktat sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es. Das individuelle Arbeitstempo könne nicht berücksichtigt werden, bei Migrationshintergrund sei der Zeitdruck eine große Hürde, und Fehler beim Diktat würden nur bedingt etwas über die tatsächliche Rechtschreibleistung sagen. Der wahre Grund dürfte aber sein, ...
Warum haben Legastheniker so große Schwierigkeiten, Texte zu lesen? Manchmal heißt es, die Buchstaben würden vor den Augen tanzen. Der EÖDL hat nun unter der Überschrift "... wie es ist, legasthen zu sein", ein Simulationsprogramm veröffentlicht, das zeigen soll, wie sich Texte für Legastheniker darstellen könnten. In den Erläuterungen dazu wird die Gültigkeit dieses Musters schon etwas eingeschränkt.
Leseschwach ins Studium - Legasthenie im Trend
geschrieben von Siegbert RudolphMir ist das schon lange klar, was dieser Hochschulprofessor bezüglich der Lesefertigkeit seiner Studenten feststellt:
Warum gibt es beim Diktat nicht lauter Einser?
geschrieben von Siegbert RudolphBeim Lesen eines Buches zum Quali in Bayern (siehe unten) habe ich mir diese Frage ernsthaft gestellt. Das Diktat mit 70 bis 80 Wörtern wird fünfmal vorgelesen. Und man darf ein Wörterbuch verwenden. Die Autoren der Quali-Aufgaben wissen offenbar, was passieren würde, wenn der Text nur zweimal vorgelesen würde und kein Wörterbuch erlaubt wäre, wie ich es aus meiner Schulzeit kenne. Mit welchen „Kompetenzen“ man beim Diktat „rechnet“, wird durch die Empfehlungen deutlich, die den Schülern gegeben werden:
Die Alarmglocken bleiben leider stumm, wenn ein Kind beginnt, nicht das zu lesen, was geschrieben steht. Ein Kind, das damit anfängt, den Text nicht mehr vollständig zu entschlüsseln, sondern auf den Inhalt zu spekulieren, will einfach nur schneller lesen. Die Anzeichen dieser falschen Lesetechnik werden aber leider oft übersehen. Wenn sich die Ratetechnik verfestigt hat, kostet es viel Zeit und Mühe, wieder zu besseren Leseergebnissen zu kommen. Als Lesetrainer habe ich mir überlegt, wie ich Eltern dafür sensibiliseren kann. Dazu habe ich jetzt das „Das Lese-Hörbuch“ veröffentlicht. Es ist auch für Lesetrainer interessant, denn man kann mit Lese-Hörbüchern das persönliches Training durch häusliche Aktivitäten unterstützen. Ich berichte über meine Erfahrungen, beschreibe typische Lesefehler und Probleme, zeige, wie man mit dem Lese-Hörbuch arbeiten und ...
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie hat vor Kurzem eine "Leitlinie Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörung" herausgegeben. Zunächst einmal: Ich diagnostiziere nicht. „Meine“ Schüler werden mir von den Schulen zugeteilt. Meist haben diese Kinder LRS oder Legasthenie. Sie sind also bereits diagnostiziert. Mich haben in dieser Leitlinie insbesondere die Interventionsansätze zur Behandlung interessiert.
Schnell lesen zu können, das ist ein großer Vorteil. Wenn ich am Morgen die Zeitung lese, denke ich mir manchmal, dass der Journalist da wieder einen großen Unsinn geschrieben hat. Bis ich merke, dass ich einen großen Unsinn gelesen habe. Nämlich dann, wenn mir z.B. dämmert, dass die Überschrift „Vergewaltigung gegen die Mehrheit" keinen Sinn ergibt. Der Text lautet beim zweiten Lesen dann: „Wortgewaltig gegen die Mehrheit". Ich war halt noch nicht richtig wach, unkonzentriert und zu schnell für diese Tageszeit, als mir dieser Lesefehler passierte. Während bei mir solche Fehler sehr selten vorkommen, unterlaufen sie meinen Schülern in den ersten Trainings häufig. Beispiele:
Wollen und Können in Übereinstimmung bringen
geschrieben von Siegbert Rudolph„Stell dir vor, du liegst in einem Bett …“
Wollen und Können in Übereinstimmung bringen
Muss man mehr Wörter lesen, um zu wissen, wie der Satz in der Überschrift weiter geht? Einer meiner Schüler führte ihn so fort: „… und schläfst.“ Es hieß aber: „… in einem Baumhaus.“ Das ist ein schönes Beispiel für die Lesetechnik von schwachen Lesern, von Schülern mit LRS oder Legasthenie.
Eine andere Beobachtung:
Lesen mit Klick - Bei Legasthenie und LRS werden oft Hörbücher zum Üben empfohlen. Bei sehr leseschwachen Schülern ist aber der Ton zu schnell, sie können nicht mitlesen und sind schnell frustriert. Deshalb habe ich das Format des Lese-Hörbuchs entwickelt.
Programmierunterricht an Grundschulen?
geschrieben von Siegbert RudolphDas hat noch gefehlt: Jetzt sollen unsere Grundschüler auch noch pogrammieren lernen. Aber nicht in einem eigenen Schulfach, sondern integrativ in den bestehenden Fächern oder an einem Wochenende auf einfachste Weise, wie mit Legobausteinen, ein App entwickeln. Jedenfalls ist das die Forderung von Frau Prof. Dr. Gesche Joost, der Internetbotschafterin der Bundesregierung. Darüber wird aktuell in der FN und im Internet berichtet. Vielleicht lernen die Grundschüler das Programmieren ja mit einem App zum Errechnen vom 7 mal 8. So mancher Schüler muss erst mal nachdenken, ehe er, noch immer zögerlich, einen ...
Es ist ein gutes Kommando, das im LehrplanPLUS zur normgerechten Schreibung von Anfang an gegeben wird. Noch vor gut einem Jahr hat man mir auf meine kritischen Hinweise zur lautgetreuen Schreibung in den ersten Grundschuljahren beim Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und –didaktik II an der FAU Erlangen-Nürnberg gesagt, dass sich diese Methode europaweit bewährt habe und nicht zur Diskussion stehe. Jetzt dürfen oder müssen die Lehrer wieder korrigieren ...
Abends beim Durchzappen landete ich einen Hit. Die Sendung von "planetwissen" mit dem Titel „Früher Analphabet, heute Autor“ war gerade angegangen.
Jeder Schüler kann lesen lernen – auch in den Ferien!
geschrieben von Siegbert RudolphLesen lernt man bekanntlich nur durch lesen. Wenn man es aber noch nicht richtig kann, z.B. weil man noch mehr auf den Inhalt spekuliert als die Wörter genau zu entschlüsseln, dann nützt es nichts, auch wenn man noch so fleißig ist. Mit dem Trainer zu üben, hat den Vorteil, dass der Schüler motiviert und das Gelesene kontrolliert wird. Die Möglichkeit, sich zu verbessern, ist ganz wichtig. Aber gut sechs Wochen Lesepause verbessern die Lesetechnik auch nicht. Die Ergänzung der Übungen mit dem Trainer in der Urlaubszeit (oder auch für zwischendurch) sieht bei mir jetzt wie folgt aus:
Gibt es bei der Legasthenie typische Fehler?
geschrieben von Siegbert Rudolph„Typische Fehler gibt es bei der Legasthenie nicht“, so war vor kurzem eine Veröffentlichung im Internet überschrieben. Ich sehe das anders. Jeder Legastheniker oder LRS-Schüler macht den gleichen Fehler. Es wird nicht gelesen,...
Auf der Rückfahrt vom gelungenen BVL-Kongress 2014 war ich fassungslos, als ich am Bahnhof in Erfurt die FAS vom 11. Mai 2014 in die Finger bekam. "Weg mit der Schreibschrift" war ein Titel auf der ersten Seite. Darum bemüht sich offenbar der Deutsche Grundschulverband.
Das Einmaleins erlernt man durch Üben. Dafür muss man die Wissenschaft nicht bemühen. Aber die Wissenschaft fand heraus, wie das Gehirn von Dyskalkulierern, also schlechten Rechnern, und guten Rechnern arbeitet.
Es gibt sicher nicht nur eine Ursache für die zunehmend schlechtere Rechtschreibleistung unserer jungen Leute. Die Methode "Lesen durch Schreiben" gehört - nicht nur nach meiner Meinung - auf jeden Fall dazu. Allerdings nicht nach Meinung von Frau Prof. Sabine Martschinke. Der Einstieg in ihren Vortrag beim BVL-Kongress 2014 "Der Weg zum ´richtigen Schreiben´" war der Spiegel-Artikel "Die Rechtschreibkaterstrofe". Der Artikel sei wissenschaftlich nicht haltbar und schlampig gemacht. Nur: Dieser Artikel beschreibt, was ich in der Praxis erlebe,
Als neues Mitglied des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie e.V. fuhr ich besonders gespannt nach Erfurt. Ich kann nur sagen, dass sich der Besuch gelohnt hat. Von den Gesprächen am BVL-Stand war ich angenehm überrascht. Der Kongress bot ein informatives Programm, eine gute Mischung aus Praxis und Theorie. (Über den Wermutstropfen "Lesen durch Schreiben" berichte ich gesondert.) In fast allen Vorträgen und Workshops, die ich besucht habe,
Gefordert werden von der Bayerischen Staatsregierung jetzt in einem Antrag auch Richtlinien zur Berücksichtigung der Dyskalkulie, ähnlich wie bei der Legasthenie. Die Begründung hat es in sich. „Von Dyskalkulie spricht man, wenn anhaltende Schwierigkeiten im Erfassen rechnerischer Sachverhalte, im Umgang mit Zahlen und in der Bewältigung von Rechentechniken vorliegen, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar sind." 10 bis 15 Prozent der Kinder seien davon betroffen, heißt es im Antrag. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Wissenschaft über die Ursachen noch kein einheitliches Bild verschaffen konnte, sich aber einig sei, „dass Förderung im vorschulischen Bereich sowie fundierter Mathematik-Unterricht in der Grundschule Probleme gar nicht erst entstehen lassen ließen." Und jetzt frage ich mich, ob ich an meinem Verstand zweifeln muss.
Wissenschaftler haben in einer Studie nachgewiesen, dass des Lesens und Schreibens Kundige Informationen aus gesprochenen Sätzen nutzen, um vorherzusagen, welchen Gegenstand der Sprecher als nächstes erwähnen wird. Da wundert man sich, dass man dafür wissenschaftliche Studien braucht. Aber die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese Fähigkeit bei Analphabeten oder Menschen, die nur selten lesen, nicht vorhanden ist. Das finde ich, ist sehr interessant. Beim Lesen ist es nämlich genauso. Wir antizipieren, was da kommt und gleichen es mit dem ab, was tatsächlich geschrieben ist. Warum funktioniert das bei Legasthenie oder LRS nicht?
Legastheniker verwechseln keine Buchstaben
geschrieben von Siegbert RudolphWarum können Legastheniker oft „b“ und „d“ nicht unterscheiden? Die Frage habe ich bewusst falsch gestellt. Denn jeder meiner Schüler kennt diese beiden Buchstaben. In jedem Text finden die Schüler genau diese Buchstaben treffsicher heraus. Voraussetzung: Sie sollen den Text nicht lesen, sondern nur diese Buchstaben suchen. Warum werden die Buchstaben dann verwechselt?
Aus Süddeutsche.de: "Ein Team um Gerd Schulte-Körne, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der LMU München, hat in einer großen Meta-Analyse ausgewertet, welche Therapien helfen. Dabei wird zunächst gelernt, die einzelnen Laute und Silben zu unterscheiden und den entsprechenden Schriftbildern zuzuordnen. Erst nach und nach ...
Legastheniker haben immer ein besonders Talent
geschrieben von Siegbert RudolphDiese Behauptung taucht immer wieder in Foren auf. Es gibt sogar die Behauptung, dass Legasthenie ein Talentsignal sei. In der Praxis sieht es jedoch so aus, dass die Kinder mit Leseschwierigkeiten sind bezüglich Talenten nicht von anderen Kindern unterscheiden.
In diesem kurzen Beitrag geht es mir nur um die Lesekompetenz, nicht um die Rechtschreibung. Ich frage mich immer öfter, was Legastheniker eigentlich sind? Natürlich kenne ich die offiziellen Definitionen für Legasthenie, Leseschwäche, Analphabeten und funktionale Analphabeten. Wenn ich beschreiben soll, wie meine Schüler lesen, dann würde ich sagen, sie kennen die Buchstaben, sie lesen manchmal sinnentnehmend und manchmal sinnentstellend und manchmal enden ihre Leseversuche in einem sprachlichen Disaster. Klingt nach funktionalen Analphabeten - oder?
Wruam ist es eglieticnh so wtchiig, gneau zu lseen?
geschrieben von Siegbert RudolphEs ist sochn kmoscih. Jdeer der gut lseen knan, der bhcuart gar nhcit alle Bhusbatcen, um den Txet senchll lseen zu knöenn. Es knnöen Bbetuchsan vtreschaut oder flasch sein. Achu gr234r Böld?§nn wi4d e#ka66t. Aebr man msus gnrelet hbaen, gneau zu lsesn, und man burhcat veil Ünubg, dmiat man eienn sloechn Txet fsülsig lseen knan. Was bedeutet das für die Lesetechnik?
Die Frage – frei nach Johann Wolfgang von Goethe formuliert – klingt vielleicht übertrieben. Aber nicht für fast jeden fünften Deutschen. In Nürnberg gibt es statistisch 74.000 funktionale Analphabeten, wie die FN am 26. Oktober 2013 schreibt. Funktionale Analphabeten, das sind Menschen, die die Buchstaben zwar kennen, die aber die Wörter oft nicht lesen oder den Sinn von Sätzen nicht verstehen können. Vielen Schülern wird eine Lese-Rechtscheibschwäche oder eine Legasthenie bescheinigt. Dafür, dass immer mehr Menschen Leseschwierigkeiten haben, gibt es einen Grund. .....
Das ging mir durch den Kopf, als ich in der Zeitschrift des BLLV Nr. 3 vom 3. Juni 2013 einen Bericht las, in dem ein Umdenken beim Handschreiben gefordert wird. Gut, dass das Problem ist jetzt auch von berufsmäßigen Fachleuten erkannt und thematisiert wird. Bei einer BLLV-Tagung ist laut diesem Beitrag klar geworden: "Gut schreiben und gut lesen können, geht offensichtlich Hand in Hand, beides ist entscheidend für den Lernerfolg." Wenn diese Basistechniken nicht richtig beherrscht werden, ist die weitere Schulzeit - wie in meinem letzten Blogbeitrag geschrieben - quasi "auf Sand gebaut". Lesen Sie die Gründe, die der Autor Robert Haberer dafür benennt:
Auf Sand gebaut: "Schwer zu entziffern"
geschrieben von Siegbert RudolphIn den Fürther Nachrichten vom 26. Februar 2013 wird berichtet, dass Schulen den "Verfall" der Handschrift beklagen. Zum Schluss wird dann von offizieller Seite auch noch festgestellt: "Leseschwäche und ein verkürzter Satzbau sind ebenfalls Teil dieses schleichenden Prozesses."
"Schleichend" ist aus meiner Sicht eine verharmlosende Formulierung. Ich denke, es geht in Richtung "galoppierend". Es ist wie bei einem Haus, das auf Sand gebaut wird. Das Fundament steht schnell, aber das, was darauf aufgebaut wird, steht auf unsicherer Basis.
Eher eine Stellungnahme zum Thema, denn eine Besprechung des Buches "DIGITALE DEMENZ" von Professor Manfred Spitzer.
Die Frage ist m.E., ob uns Computer wirklich dumm machen, oder ob es uns oft an der nötigen Medienkompetenz fehlt?
Über das Buch von Professor Manfred Spitzer habe ich bereits etliche Besprechungen gelesen, die kaum ein gutes Haar an den Ausführungen des Autors lassen. Ich habe diese Beiträge alle wohlwollend gelesen, schließlich arbeite ich sehr viel mit dem Computer und nutze ihn ziemlich stark. Und ich denke, dass er mich effizienter und keineswegs dümmer macht, als ich vielleicht schon bin. Da ich den Computer auch zum Verbessern der Lesekompetenz meiner Schüler einsetze, und damit gute Fortschritte erziele, ging ich besonders kritisch an diese Lektüre heran.
Verwunderlich wäre nur, wenn sich jemand wundert!
geschrieben von Siegbert Rudolph"Wenig Lust auf lange Texte - Vielen Studenten fehlen die zentralen Grundkompetenzen" - Fürther Nachrichten vom 24. Juli 2012 -
Das Ergebnis einer Umfrage an 135 geisteswissenschaftlichen Fakultäten an 62 deutschen Hochschulen verwundert mich nicht. Es gibt sicher nicht nur einen Grund dafür, dass offenbar immer mehr junge Menschen die deutsche Sprache weder in Wort noch Schrift richtig beherrschen. Einer davon dürfte sein, dass Basistechniken einfach nicht mehr richtig geübt werden. Wenn man ...
Die Autorin des Artikels mit dieser zitierten Überschrift, Frau Professor Renate Valtin, möge mir die Chuzpe verzeihen: Ich bin begeistert, dass eine Wissenschaftlerin meine Meinung vertritt. Der Beitrag hat meinen Entschluss bekräftigt, mich weiter darum zu bemühen, Schüler mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten in Zusammenarbeit mit Schulen zu helfen. Meinen Blog auf dieser Internetseite wollte ich Ende letzten Jahres eigentlich mit folgendem Beitrag starten, habe mich damals aber nicht getraut:
Als Quereinsteiger beim Thema Legasthenie ziehe ich natürlich Parallelen zu meinen bisherigen Erfahrungen. Jeder Mensch hat besondere Begabungen aber auch Gebiete, bei denen er sich schwerer tut als andere. Ich habe mich in ...
Was haben Erfahrungen in einem Softwarehaus mit Lese-Rechschreibschwierigkeiten zu tun?
geschrieben von Siegbert RudolphFAZ vom 22. Februar 2012:
„Durchgereicht und weggelogen -
Eine deutsche Schande: Siebeneinhalb Millionen Analphabeten leben anonym unter uns. Wenn sich nichts ändert, wird die ´Bildungsrepublik´ Entwicklungsland". Ich habe gelernt, dass es am Besten ist, Fehler erst gar nicht entstehen zu lassen bzw. sie gleich zu Anfgang zu beseitigen. Wenn man in der frühen Phase der Entwicklung (hier eines Menschen) spart, dann spart man an der falschen Stelle.
Lesen zu können ist nicht selbstverständlich...
geschrieben von Siegbert RudolphLesen zu können ist leider nicht selbstverständlich. Warum so viele Menschen nicht lesen können, ist ein interessantes, „heißes“ Thema. Ich habe mir vorgenommen, von allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und kommerziellen Erfahrungen unbeeindruckt, Schüler, die nicht richtig lesen können, zum Lesen zu motivieren.
Siegbert Rudolph